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Homophonie – ein einheitliche Satztechnik

Verfasst von Ben Müller

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
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Definition: Homophonie – Was ist das?

Die Homophonie ist eine Satztechnik, die als Gegenpol zur Polyphonie steht. Hier steht die vertikale Dimension im Vordergrund – also das Verhältnis der Stimmen zueinander. Anders als bei der Polyphonie, gibt es bei der Homophonie kein Geflecht verschiedener Melodien, die miteinander harmonieren. Der homophone Satz besitzt lediglich eine führende Stimme und mehrere Begleitstimmen. Der Rhythmus ist in der Regel einheitlich (homophon), sodass die Begleitung aus gleichzeitig erklingenden Akkorden besteht.

Ein homophoner Satz existiert auch, wenn die Begleitstimmen eine leicht veränderte Rhythmik im Vergleich zur Melodiestimme (Oberstimme) besitzen. Es muss aber eine akkordische Begleitung und eine darüber stehende Melodiestimme erkennbar sein.

Ein Blick auf das Notenbild verrät meist schnell, ob Homophonie vorliegt oder nicht: Eine Ordnung durch viele identische Notenwerte und klar trennbare Melodie- und Begleitstimmen sind typisch. Diese werden bei der Polyphonie nicht erreicht und es ist nicht möglich eine feste Melodie stimme zu bestimmen.

Beispiele für Homophonie

Schauen wir uns noch ein paar Beispiele für homophone Stücke an. Spätestens danach wird dir schnell klar, wann eine homophone Satztechnik verwendet wird.

Das folgende Beispiel zeigt dir die trivialste Art, einen homophonen Satz für einen Chor zu schreiben. Die Melodiestimme ist ganz oben notiert und darunter stehen die akkordischen Begleitstimmen mit dem gleichen Rhythmus.

Bei dem folgenden Beispiel handelt es sich ebenfalls um Homophonie, auch wenn es auf den allerersten Blick nicht so scheint. Schau man genauer hin, sieht man zwar verschiedene Stimmen mit kürzeren Notenwerten, die auf Polyphonie hindeuten könnten, aber die akkordische Struktur mit regelmäßigen Akkordwechseln auf den Zählzeiten wird gut erkennbar. Lass dich beim Analysieren nicht von zu vielen Umspielungen oder Durchgangsnoten (Noten, die zwei Töne miteinander verbinden) irritieren. Diese ändern nichts daran, dass es eine klar erkennbare Oberstimme und mehrere Begleitstimmen gibt.

Homophonie gibt es aber nicht nur in der Chormusik, sondern in der Gattung und jedem Stil. Dabei wird zum Beispiel in Sinfonien häufig zwischen Homophonie und Polyphonie gewechselt, sodass man meist einzelne Passagen in ihrer Satztechnik unterschieden kann.

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