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Die Fermate – Ruhezeichen in der Musik

Verfasst von Ben Müller

Das Musiklexikon von A-Z ist ein Nachschlagewerk, in dem die wichtigsten Begriffe und Konzepte der Musiktheorie erklärt werden. Mehr dazu findest du im Beitrag.
Das Musiklexikon von A-Z

Definition: Fermate – Was ist das?

Die Fermate (aus dem lat.: „aushalten“) ist ein Ruhezeichen, dass häufig an Enden von Sätzen oder gesamten Werken steht. Das Zeichen ist ein nach unten geöffneter Halbkreis mit einem Punkt darin.

Steht über einer oder mehreren Noten eine Fermate, so werden die Töne länger ausgehalten, als der ursprüngliche Notenwert. Dadurch entsteht eine Art Innehalte bzw. ein Ruhepunkt in der Musik. Die Länge ist jedoch nicht beschränkt und kann frei gewählt werden. Es liegt also im Ermessen des Dirigenten oder des Musikers, wie lang der Ton ausgehalten wird.

Gelegentlich stehen Fermaten auch über Pausenwerten. Das signalisiert, dass diese Pause ebenfalls verlängert wird und damit einen kurzen Moment der Stille erzeugt. Das nennt man dann auch Generalpause.

Wo benutzt man Fermaten?

  • Am Ende von Musikstücken: Dort werden Fermaten verwendet, um den Abschluss besonders spannungsvoll zu gestalten und um das Ende heraus zu zögern. Dabei wird ein solcher Akkord am Ende in verschiedensten Dynamik zusammen mit der Fermate wirksam – mal ein lautes, pompöses Ende und mal ein leiser, mystischer Schlussakkord.
  • Bei Höhepunkten: Hier erklingen Töne mit Fermate oft laut oder werden durch ein crescendo noch verstärkt. Oft geht es in diesem Zusammenhang darum, den Höhepunkt noch weiter hinauszuzögern, sodass er noch wirksamer ist.
  • In langsamen Passagen: Auch an langsamen Stellen sind Fermaten sehr wirksam, da man durch sie noch mehr musikalische Freiheit bekommt und gefühlvolle Stellen noch intensiver gestalten kann.

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Arten von Fermaten

Die normale Fermate ist das Standardzeichen, das über (oder auch unter) einer Note steht. Sie besitzt einen nach unten (oder nach oben) geöffneten Halbkreis mit einem Punkt darin.

Die lange Fermate ist im Notenbild extra gekennzeichnet – eine zusätzliche Bezeichnung „lunga“ (lang) wird hinzugefügt. Oder statt dem Halbkreis wird ein nach unten geöffnetes Rechteck notiert. Sie bedeutet, dass die Töne deutlich länger gehalten werden. Was lang genau bedeutet liegt in der Interpretation der Musiker.

Die kurze Fermate ist durch den Zusatz „breve“ (kurz) markiert oder durch ein nach unten geöffnetes Dreieck statt dem Halbkreis. Sie bedeutet, dass der Notenwert des Fermaten-Tons nur minimal verlängert wird. Auch hier liegt die Auslegung von kurz wieder bei den Musikern.

Die Fermate über einer Pause ist eine sogenannte Generalpause – die Generalpause wird auch manchmal mit G.P. über einer Pause abgekürzt. Das deutet auf eine Innehalten und einen Moment der Ruhe hin, der auch zur Erzeugung von Spannung genutzt wird.

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