
Definition: Vorzeichen – Was ist das?
Ein Vorzeichen (auch: Generalvorzeichen) steht am Anfang jeder Notenzeile und weist die Musiker auf eine ständige Erhöhung oder Erniedrigung bestimmter Töne hin. Dadurch erhält ein Musikstück eine oder mehrere Tonarten, die für einen längeren Zeitraum gelten. Vorzeichen gelten außerdem in allen Oktaven.
Wenn dir die Begriffe Kreuz, B und Auflösungszeichen noch nichts sagen, dann lies dir am besten unseren Beitrag zu den Versetzungszeichen durch. Oder besuch unseren Musiktheoriekurs, indem wir das noch mehr zu diesem Thema erzählen.
Warum brauchen wir Vorzeichen?
Vorzeichen bräuchten wir in einem Stück nicht zwingend. Die Tonarten C-Dur beziehungsweise a-Moll besitzen zum Beispiel keine. Aber auch für andere Tonarten könnte man die Vorzeichen weglassen. Dafür müsste man aber vor jedem Ton, der in der Tonart erhöht oder erniedrigt ist, ein Versetzungszeichen setzen. Das ist sehr aufwendig und auch für die Musiker schwieriger beim Spielen, da man Abweichungen der Tonart – Töne, die zusätzlich verändert wurden – deutlich schwieriger erkennen kann.
Daher helfen uns Vorzeichen beim einfachen Identifizieren von Tonarten und erleichtern Musikern und Komponisten das Notieren und Lesen der Noten.
Vorzeichen
Im Gegensatz zu den normalen Versetzungszeichen, die am Ende eines Taktes oder durch ein Auflösungszeichen aufgelöst werden, gelten Vorzeichen prinzipiell immer. Das sagt auch schon der Name „Generalvorzeichen“: Sie gelten generell. Jedoch gibt es zwei Varianten, wie diese beeinflusst und verändert werden können:
1. Auflösungs- oder Versetzungszeichen
Ein Versetzungszeichen kann auf der einen Seite das Vorzeichen verändern, indem man zum Beispiel ein in E-Dur enthaltenes Gis mit einem B-Vorzeichen zu einem Ges umwandelt. Auf der anderen Seite kann man ein Vorzeichen verdoppeln, also zum Beispiel aus einem Ges durch ein Doppel-B-Vorzeichen ein Geses machen – das entspricht nun dem Ton F.
Außerdem kann man, wie auch bei Versetzungszeichen, Töne befristet mit einem Auflösungszeichen verändern.



Achtung: All diese Veränderungen sind aber temporär und gelten nur bis zum Ende des Taktes. Danach werden nur die Vorzeichen (am Anfang der Zeile) beachtet.

2. Tonartwechsel
Eine weitere Art, um die Vorzeichen zu ändern, nennt sich Tonartwechsel. Durch neue Vorzeichen am Anfang eines Taktes wird eine neue Tonart festgelegt, die anstelle der Alten verwendet wird. Das ist ein weiterer Vorteil gegenüber Versetzungszeichen, denn Tonartwechsel erkennt man nach diesem Modell deutlich klarer. Das ist auch sehr wichtig für Musiker, da sie oft die Intonation ihres Instruments an die Harmonik und ihre Funktion innerhalb eines Akkordes anpassen müssen. Bei einem Tonartwechsel ist die Tonart bis zum Ende des Stücks oder bis zu einem weiteren Tonartartwechsel gültig.

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Was zeigen Vorzeichen an
Sie zeigen uns an, welche Vorzeichen für einen Abschnitt oder ein gesamtes Stück gelten. Jedoch sagen sie noch nichts über das Geschlecht der Tonart oder die Zugehörigkeit zu einer Kirchentonart aus. Das kann man erst bei einer genaueren Analyse der Melodie und Begleitung festlegen. Je nach Akkordverbindungen oder Melodieführung lässt sich dann zum Beispiel schließen, welche Tonart vorliegt.
Wird eine Phrase zum Beispiel mit den Akkorden D-Dur und g-Moll beendet und man hat die Vorzeichen zu B-Dur, dann handelt es sich in diesem Fall um eine Phrase beziehungsweise ein Phrasenende in Moll. Doch tiefer steigen wir hier erstmal nicht ein. Schau dir zu den musikalischen Analysen einfach die einzelnen Beiträge an oder besuche unseren Musiktheoriekurs.
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